Lebensraumansprüche:
Coracinotus notarioi lebt in bevorzugt reifen Kiefernwäldern (mehr Pinus pinaster) der nördlichen Sierra del Segura.
Entwicklungszyklus:
Die Larven schlüpfen relativ spät im Sommer. Sie leben zunächst in der Krautschicht, erklettern aber bald die Bäume, wo sie von tierischer Substanz, aber auch Kiefernnadeln leben. Die Imagines erscheinen ab Ende August bis Anfang Dezember, meist erst ab Mitte September mit Maximum im Oktober. Man wird meist durch die Gesänge der Männchen auf Coracinotus notarioi aufmerksam, die wie raschelndes Laub klingen und meist von hoch oben von besonnten Ästen vorgetragen werden. Man trifft aber auch Männchen am Boden und an Stämmen an, in deren Ritzen sie auch oft übernachten. Die Weibchen sind unauffällig, werden seltener gefunden und kommen zur Eiablage auf den Boden herab, fressen dann auch an allerlei Substrat.
Bemerkungen:
Coracinotus notarioi gehört zu einer sehr eng verwandten Gruppe von vier Arten, die alle in einem kleinen Gebiet im nordöstlichen Andalusien endemisch sind. Drei davon kommen im Raum der Sierra del Segura vor, darunter auch C. politus (etwa von Siles bis südlich von Santiago de la Espada, Provinz Jaen, sowie in den angrenzenden Provinzen Granada (Pueblo de Don Fadrique, Puerto del Pinar) und Albacete (etwa östlich und südöstlich von Santiago de la Espada) in Höhen von etwa 1200 bis 1600m. Coracinotus notarioi schließt nördlich an (Provinz Albacete, Region Alcaraz bis Riopar). Coracinotus presai ist nur von einer Lokalität in der Provinz Granada bekannt. Außerhalb der Sierra del Segura (aber nur wenige Dutzend Kilometer weiter südöstlich) findet sich noch an einer Stelle der Sierra de Maria Coracinotus squamifera.