Lebensraumansprüche:
Natula averni besiedelt meistens Schilfbestände oder seltener andere Riedgrasvorkommen im Mündungsbereich fließender Gewässer ins Meer (Ästuare, Deltas etc.), auch an Lagunen. In Korsika war das beispielsweise eine Flußmündung nur wenige Dutzend Meter vom Meer entfernt.
Entwicklungszyklus:
Die Tiere können vom Frühjahr bis in den Spätherbst beobachtet werden. Vermutlich überwintern die Imagines, möglicherweise aber auch Larven. Anfang Oktober 2024 fand ich auf Korsika sowohl Imagines als auch halbwüchsige bis ältere Larven. Die Tiere hielten sich auch tagsüber hoch im Schilf auf, das direkt am Wasser wuchs. Die beste Nachweismethode ist zwar der melodische Gesang. Will man aber Tiere zu Gesicht bekommen, so können sie leicht mittels Schirm geklopft werden. Wenn man das frühmorgens im Herbst bei kühlem Wetter macht, hat man auch die Chance, die flinken und winzigen Tierchen vor dem wegspringen in ein Gläschen zu überführen.
Bemerkungen:
Natula averni kommt in manchen Küstenregionen von den Kanaren bis in die Türkei vor und ist in Ästuaren wohl verbreiteter als gedacht. Recht stet kommt sie u.a. in Korsika und Sardinien vor, ist aber auch von anderen Inseln und dem Festland von Spanien über Italien bis Griechenland bekannt.
Darüber hinaus ist die taxonomische Lage unklar. Nachdem ein tropisch-subtropisches Verbreitungsbild wahrscheinlich ist, wäre das Verbreitungsgebiet mit Afrika und warmen Teilen Asiens viel größer, sofern man das dortige Taxon Natula longipennis synonymisieren kann. Taxonomischer Forschungsbedarf ist gegeben.