Raupennahrungspflanzen:
Aristolochia-Arten wie etwa Aristolochia bodamae (= Aristolochia hirta) auf Samos.
Lebensraumansprüche:
Archon apollinus besiedelt extensives Kulturland wie Olivenhaine, Obstgärten, Straßenränder und andere Plätze mit der Raupennahrungspflanze. Meist ist der Falter mit dem im selben Habitat etwa zwei bis drei Wochen später erscheinenden Zerynthia cerisy syntop.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen im März und April, seltener auch schon ab Ende Februar oder noch an den ersten Maitagen. Raupen findet man im April und Mai. Sie leben jung oft gesellig in Blattgespinsten, älter dann einzeln in Blattüten, was für europäische Ritterfalter einzigartig ist. Zahlreiche Raupen allen Alters traf ich zusammen mit Faltern und Jungraupen von Zerynthia cerisy Anfang Mai 2009 auf Samos an noch vielen Stellen. Die Tiere verpuppen sich in einem lockeren Gespinst dicht unter der Bodenoberfläche. Die Puppe überwintert und überliegt häufig.
Gefährdungsursachen:
Archon apollinus ist an den wenigen europäischen Standorten sehr stark gefährdet. Insbesondere die Intensivierung in der Landwirtschaft mit massiver Herbizidanwendung in Weingärten, Olivenhainen etc. führt zum Rückgang des Falters. So beobachtete ich auch auf Samos, wo die Raupe noch recht verbreitet, wenn auch nicht in hoher Abundanz zu finden war, zahlreiche Fälle von weggespritzten Aristolochia-Herden.
Bemerkungen:
Archon apollinus ist in Europa fast nur von einigen ostägäischen Inseln bekannt (Griechenland): Lesbos, Samos, Chios, Kos. Auf Rhodos ist Archon apollinus wohl ausgestorben (wenn sie dort überhaupt jemals bodenständig war), ebenso möglicherweise bei Thessaloniki (Nordgriechenland). Daneben ist ein Nachweis in Bulgarien bekannt. Von der Türkei (auch im europäischen Teil und grenznah im nordöstlichsten Griechenland) über Israel bis Nordiran ist Archon apollinus etwas verbreiteter und etwa in Kleinasien stellenweise häufig.