Lebensraumansprüche:
Bradyporus dasypus besiedelt Steppen und Waldsteppen (offene Eichenwälder mit Lichtungen). Diese Art ist bis zu einem gewissen Grad abhängig von sehr extensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen, auf denen kleine Eichenwäldchen mit Viehweiden, Getreideäckern und Brachflächen abwechseln. Viele Tiere sind dann in den zur Larven- und ersten Imaginalzeit noch frischgrünen Bracheflächen zu finden.
Entwicklungszyklus:
Bradyporus dasypus entwickelt sich früh im Jahr, so dass erste Imagines bereits Ende Mai auftreten. Schon im Juli wird Bradyporus dasypus wieder seltener, ist aber gelegentlich vor allem in höheren Lagen auch im August oder gar noch später noch zu finden. Man wird durch die Tiere, die oft tief in der Vegetation sitzen, aber auch auf Stämmen, Ästen oder Stauden stridulieren, meist nur durch die sehr lauten männlichen Gesänge aufmerksam, die bevorzugt abends, aber auch zu anderen Tageszeiten vorgetragen werden.
Gefährdungsursachen:
Bradyporus dasypus ist durch Intensivierungen in der Landwirtschaft in vielen Gebieten extrem bedroht. Eine intensivere Ackernutzung ohne Stoppelbrachen und Brachlandanteil bringt Bradyporus dasypus schnell zum Verschwinden. Gleichzeitig dürften Wälder nach Aufgabe von Waldweide und extensiver Nutzung zuwachsen.
Bemerkungen:
Bradyporus dasypus kommt von etwa 0-1700m lokal in Ostalbanien, Nord- und Teilen Mittelgriechenlands, Nordmazedonien, Bulgarien (außer im NW), SE-Rumänien und im europäischen Teil der Türkei vor. Ausgestorben ist Bradyporus dasypus bereits in Ungarn, dem größten Teil Serbiens und Teilen Rumäniens sowie vermutlich in Montenegro.