Calliphona gomerensis Pfau & Pfau, 2007


Calliphona gomerensis: Weibchen (La Gomera, Dezember 2008) [N] Calliphona gomerensis: Weibchen (La Gomera, Dezember 2008) [N] Calliphona gomerensis: Weibchen (La Gomera, Dezember 2008) [N] Calliphona gomerensis: Weibchen im Geäst verborgen (La Gomera) [N] Calliphona gomerensis: Larve (La Gomera, Valle Hermosa, 350m NN, Februar 2013) [N] Calliphona gomerensis: Habitat (La Gomera) [N] Calliphona gomerensis: Habitat bei Las Hayas (Februar 2013) [N] Calliphona gomerensis: Vom Feuer im August 2012 zerstörtes Habitat im Nationalpark Garajonay (Februar 2013) [N] Calliphona gomerensis: Larvalhabitat im Valle Hermosa (350-600m NN, Vorder- und Mittelgrund, Februar 2013). Hier wurden mehrere Larven an Bituminaria gefunden. [N]

Nahrung:
Die Tiere fressen Pflanzen, wohl auch kleine Insekten. Die Larven leben bodennäher an zarten Stauden. Mehrfach fand ich sie an Bituminaria bituminosa (Fabaceae).

Lebensraumansprüche:
Calliphona gomerensis besiedelt das Gebiet des sogenannten Laurisilva (Lorbeerwald) auf La Gomera (Kanarische Inseln) ab etwa 600m NN (vor allem ab 800m NN). Besonders an etwas lichteren Stellen mit Baumheide etc. kann man die Imagines finden. Sie verirren sich manchmal auch in Gärten. Die Larven leben bodennäher, so etwa auf Urtica-Stauden oder Bituminaria. Die Larven werden zudem auch in tieferen Lagen und trockenerem Untergrund angetroffen (z.B. Valle Hermosa, 350m NN, Februar 2013).

Entwicklungszyklus:
An Weihnachten 2008 traf ich sowohl Larven als auch Imagines an. Vermutlich sind die Imagines ganzjährig zu beobachten.

Gefährdungsursachen:
Calliphona gomerensis kann nur überleben, wenn der Lorbeerwald (Nationalpark) vor Feuer und menschlichen Aktivitäten geschützt wird. Im Sommer 2012 ist leider ein signifikanter Teil der gerne besiedelten Baumheide-Gagelstrauchformation am Südrand des Garajonay-Parks abgebrannt. Wie sich die Klimaerwärmung auswirkt, bleibt abzuwarten.

Bemerkungen:
Die Männchen sitzen an sonnigen Tagen sowohl innerhalb des Waldes als auch an busch- und baumreichen Stellen am Rande immer in den höchsten Zweigpartien der Gehölze und tragen ab Mittag, besonders aber am Spätnachmittag ihren lauten Gesang vor. Die Männchen sind wegen ihrer Sitzplätze in der Wipfelregion nur schwer zu finden. Die Weibchen klettern in den Gebüschen umher und sind eher zu sehen, auch wenn sie stumm sind.

Calliphona gomerensis kommt offenbar endemisch auf La Gomera vor. Sie unterscheidet sich etwa von Calliphona palmae (La Palma) durch ihre langen Flügel, die den Legebohrer knapp überragen.
Ähnlich ist aber Calliphona alluaudi (Gran Canaria). Beide Arten wurden erst kürzlich getrennt.



Calliphona alluaudi | Calliphona koenigi | Calliphona palmensis