Epacromius tergestinus (Charpentier, 1825) (Fluss-Strandschrecke)


Epacromius tergestinus: Männchen (französische Alpen, Fluss Giffre, September 2008) [N] Epacromius tergestinus: Männchen (französische Alpen, Fluss Giffre, September 2008) [N] Epacromius tergestinus: Männchen (französische Alpen, Fluss Giffre, September 2008) [N] Epacromius tergestinus: Weibchen (Fluss Giffre 2008) [N] Epacromius tergestinus: Weibchen (Fluss Giffre 2008) [N] Epacromius tergestinus: Weibchen (Fluss Giffre 2008) [N] Epacromius tergestinus: Weibchen (Fluss Giffre 2008) [N] Epacromius tergestinus: Weibchen (Fluss Giffre 2008) [N] Epacromius tergestinus: Weibchen (Fluss Giffre 2008) [N] Epacromius tergestinus: Habitat in den französischen Alpen (Giffre) [N] Epacromius tergestinus: Habitat sind verschlammte Kiesbänke (Giffre) [N] Epacromius tergestinus: Habitat: Typha minima-Flur auf verschlammter Kiesbank [N]

Nahrung:
Gräser, sonstige Pflanzen und angeschwemmte Pflanzenteile

Lebensraumansprüche:
Epacromius tergestinus ist in Europa stark auf verschlammte Kiesbänke naturnaher Flüsse (in Mitteleuropa Alpenflüsse) oder ähnliche Stellen an der Küste (Atlantik in Nordwestspanien) beschränkt. An den noch verbliebenen Standorten der Alpenflüsse kommt sie besonders in fleckigen Fluren des Zwerg-Rohrkolbens (Typha minima) vor.

Entwicklungszyklus:
Die Imagines sind von Juli bis Oktober zu beobachten. Die Imagines halten sich sehr gerne am Rande schütterer Vegetationsinseln (etwa Typha minima) auf schlammigem Offenboden auf und werden hier oft von Tetrix tuerki begleitet.

Gefährdungsursachen:
Epacromius tergestinus ist in Europa hochgradig vom Aussterben bedroht. Fast alle mitteleuropäischen Vorkommen (etwa in Deutschland am Lech, in Österreich und der Schweiz sowie in Norditalien) sind mittlerweile vernichtet. Nur in Frankreich sind wenige Restvorkommen (Durance, Giffre) bekannt. Ursache ist die unglaublich vollständige Vernichtung fast sämtlicher freifließender, dynamischer Flußabschnitte mit breiten Umlagerungsbereichen, in denen immer wieder neue Habitate entstehen können, durch wasserbauliche Maßnahmen zur Stromgewinnung, zur Schiffahrtsförderung und insbesondere zur Gewinnung von Landwirtschafts- und Siedlungsfläche sowie zum Kiesabbau. Dieser Habitattyp ist wohl der bedrohteste in Europa und in Deutschland lediglich noch an einem kurzen Abschnitt der obersten Isar oberhalb des Sylvensteinspeichers in erwähnenswertem Umfang zu finden, wo wenigstens noch Tetrix tuerki und Bryodemella tuberculata vorkommen.

Bemerkungen:
Neben sehr disjunkten, reliktären und heute durch Habitatvernichtung in Auflösung befindlichen Vorkommen in Europa (Atlantikküste, Alpenflüsse, Schwarzes Meer, Wolga) kommt Epacromius tergestinus auch in Mittel- und Ostasien vor.