Raupennahrungspflanzen:
Windengewächse, vor allem Convolvulus-Arten (incl. Calystegia).
Lebensraumansprüche:
Herse convolvuli findet sich besonders im Offenland, so in Ackerfluren. Die Falter saugen in der Abenddämmerung bzw. nachts auch in Gärten an Phlox, Lonicaea u.a.
Raupen fand ich insbesondere an Calystegia sepium am Rand von Maisäckern auf ehemaligen Niedermoorböden um Memmingen. Daneben tritt sie auch in trockeneren Äckern etwa an Convolvulus arvensis auf. Die Raupen fallen durch umfangreichen Kahlfraß an den die Maisstängel emporrankenden Winden auf.
Entwicklungszyklus:
Herse convolvuli ist ein Wanderfalter aus dem südlichen Mittelmeerbereich und Afrika, dessen Puppen unsere Winter normalerweise kaum überleben. Nur einzelne, tief eingegrabene Puppen können in tiefer gelegenen Gegenden milde Winter eventuell gelegentlich überstehen.
Die Falter fliegen in Mitteleuropa von Ende Mai bis Juli ein. Raupen findet man von Juli bis August und nur mehr selten im September. Die Falter schlüpfen zumindest in der Zucht oft noch im Spätsommer/Herbst aus den Puppen.
In Afrika, auf den Kanaren und Madeira ist Herse convolvuli das ganze Jahr über zu finden. Auf den Kanaren ist Herse convolvuli aber deutlich seltener als Acherontia atropos.
Gefährdungsursachen:
Als Wanderfalter ist Herse convolvuli in Mitteleuropa nicht gefährdet. Dennoch ist in den früher noch häufiger besiedelten Ackergebieten eine immer weitergehende Intensivierung und Eliminierung der Winde zu bemerken (etwa bei Memmingen). Viele gute Ackergebiete mit regelmäßigem Vorkommen der Art sind seit meiner Kindheit in Neubau- und Industriegebieten untergegangen und die verbliebenen Flächen werden umso intensiver gespritzt.
Bemerkungen:
Die Verbreitung umfasst die gesamte alte Welt, wobei in den kühlen Klimabereichen nur Einwanderer auftreten. Falter wurden auch schon auf Island gesichtet!