Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe ist prinzipiell polyphag an Gehölzen und teilweise auch Kräutern (Fabaceae). Auf La Palma fand ich die Raupen im Dezember 2010 und 2012 vor allem an Kiefer (Pinus canariensis), daneben auch an Lotus und Adenocarpus foliolosus. Auf La Gomera hingegen fand ich sie mehrfach an Myrica faya und Erica arborea. Diese Tiere nahmen keine andere Pflanze an. Auf La Gomera ist Pinus canariensis zwar heute kleinflächig vorhanden, aber wohl von den anderen Inseln eingeführt und die Art nutzt die Kiefer dort kaum. Im Februar 2013 fand ich auf La Gomera auch wenige Raupen an Chamaecytisus proliferus und Salix canariensis.
Lebensraumansprüche:
Auf La Gomera lebt Calliteara fortunata gewöhnlich in und am Rand von Lorbeerwäldern sowie auch in trockenerem Gelände mit Baumheide, Ginster und noch einzelnen Myrica faya. Auf Gran Canaria, Teneriffa und La Palma ist Calliteara fortunata ein typischer Bewohner der Kiefernwälder.
Entwicklungszyklus:
Laut Literatur bildet Calliteara fortunata mehrere Generationen im Jahr aus und kann ganzjährig beobachtete werden. Ich fand Raupen im vorletzten und letzten Stadium an Weihnachten 2005 sowie erwachsene gegen Ende März 2006 an Myrica-Büschen. Auf La Palma beobachtete ich Raupen aller Altersstadien im Dezember 2010 und 2012 sowie gleichzeitig Falter.
Die Eiablage erfolgt in großen, säckchenartigen Gelegen, die von der Afterwolle des Weibchens durchmischt und überdeckt sind. Diese Gelege werden an Kiefernnadeln, Zweige und Stängel - nicht unbedingt an der Raupennahrungspfllanze - angeheftet. Auf La Gomera fand ich ein Eigelege an einer Euphorbie. Die Verpuppung findet oft in einem Kokon unter der losen Borke an Kiefernstämmen statt (auf La Palma beobachtet), aber auch in der Streuschicht.
Gefährdungsursachen:
Insgesamt ist Calliteara fortunata sicher durch den Tourismus und den Rückgang der Waldgebiete in den vergangenen Jahrzehnten stellenweise zurückgedrängt worden. Insgesamt gehört sie aber auf einigen Inseln zu den häufigsten Arten und wird im Kiefernwald gar als Schädling betrachtet.
Bemerkungen:
Calliteara fortunata ist ein Endemit der westlichen Kanarischen Inseln (bis Gran Canaria).