Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben in erster Linie an Lathyrus niger, lokal aber auch an nahe verwandten weiteren Lathyrus-Arten.
Lebensraumansprüche:
Leptidea morsei ist ein typischer Lichtwaldbewohner, der insbesondere warme, mesophile und nicht zu nährstoffreiche Eichenwälder besiedelt, wo die Raupennahrungspflanze an etwas lichten Stellen im Unterholz vorkommt. Eichen sind Lichtbaumarten, die mehr Licht auf den Boden lassen als etwa Buche oder Ahorn und so ein Überleben von Pflanze und Falter ermöglichen. Weitere Lebensräume sind Auwälder.
Entwicklungszyklus:
Diese größte europäische Leptidea-Art kommt generell in geringer Dichte vor und benötigt deshalb eher großflächige Habitate. Der Falter bildet meist zwei Generationen pro Jahr aus, deren erste in der Regel von Ende April (teils schon ab Mitte April) bis Mitte Juni und deren zweite von Ende Juni bis August vorkommt. Regional kann in kühleren Gebieten auch nur eine Generation im Juni/Juli fliegen. Die Männchen patrouillieren an inneren Waldsäumen wie Waldwegen. Die Eiablage erfolgt meist einzeln auf die Blattunterseite nicht zu kleiner Nahrungspflanzen, die die Raupe zeitlebens nicht mehr verlässt. Die Entwicklung ist sehr rasch und die Raupen machen nur drei Häutungen durch. Es wurde an lebenden Pflanzen und Subitanraupen beobachtet, dass sich sämtliche Tiere an der Nahrungspflanze verpuppten und so gut wie kein Wanderverhalten zeigten. Bei Winterpuppen ergebenden Raupen könnte dies allerdings anders sein.
Gefährdungsursachen:
Leptidea morsei ist im östlichen Mitteleuropa vielerorts vom Aussterben bedroht, so in Ostösterreich. Hauptursache ist die Verdunkelung der Wälder durch Aufgabe traditioneller Waldnutzungsformen (Mittelwald, Brennholzgewinnung etc.), Aufforstung mit Dunkelwald und Eutrophierung. Leptidea morsei ist zwar in die FFH-Richtlinie aufgenommen worden, doch ohne großflächiges Lichtwaldmanagement (sprich: gut umgesetzte FFH-Gebietsmanagementpläne) wird ihr das nicht viel nützen.
Bemerkungen:
Leptidea morsei kommt vom östlichen Mitteleuropa (Ostösterreich, Tschechien, Slowenien) nach Osten hin über Osteuropa und das gemäßigte Asien bis N-Japan vor. In Europa ist Leptidea morsei ein Tieflandbewohner, der 1000m kaum übersteigt. In Asien sind auch höher gelegene Vorkommen um 2000m bekannt.