Raupennahrungspflanzen:
Die Eier werden an bereits rötende Blüten von Sanguisorba officinalis abgelegt. Die Jungraupen leben im Blüten-/Fruchtköpfchen. Ab Spätsommer lassen sie sich in die Nester von Ameisen der Gattung Myrmica (v.a. Myrmica rubra) tragen, wo sie bis zum kommenden Sommer die Entwicklung vollenden. In einigen Fällen sind auch zwei Überwinterungen der Raupen im Ameisennest dokumentiert.
Lebensraumansprüche:
Maculinea nausithous besiedelt mesophile bis feuchte Wiesen und Flachmoore, die ab vor der Flugzeit bis zum Frühherbst (Anfang/Mitte Juni bis Mitte September) ungemäht sind und zur Flugzeit blühende Sanguisorba officinalis-Pflanzen aufweisen. Am individuenreichsten kommt Maculinea nausithous manchmal in jungen Brachen vor. Am regelmäßigsten ist der Falter heute noch auf Moorrandwiesen. Er kann sich lange auf recht kleinen Flächen von wenigen 100 m² halten, so beispielsweise an Grabenrändern.
Entwicklungszyklus:
Der Falter fliegt von Ende Juni bis August in einer Generation. Die Eiablage erfolgt in bereits errötende Blütenköpfchen. Die Jungraupe wird dann von der Wirtsameise adoptiert. Sie hat wie die anderen Maculinea-Arten und auch die meisten anderen Bläulinge Drüsen, die ein zuckerhaltiges Sekret absondern. Die Raupe lebt dann bis zum Schlupf des Falters im Ameisennest.
Gefährdung: stark gefährdet
Gefährdungsursachen:
Durch Grünlandintensivierung (Hauptgefährdungsursache), Überbauung, Entwässerung oder Sukzession ist Maculinea nausithous gefährdet. Aber auch unsinnige Maßnahmen wie das Zupflanzen ganzer Bachränder mit Gehölzen etc. haben schon viele Populationen ausgerottet.
Bemerkungen:
Die FFH-Art ist sehr lokal in Westeuropa verbreitet (Nordspanien). Ansonsten kommt sie von Ostfrankreich (hier lokal) über Mitteleuropa (Südliche Hälfte Deutschlands, Niederlande, Nordschweiz, Nordösterreich, Tschechei, Südpolen etc.) lokal bis zum Altai vor (Türkei, Ural, Kaukasus). In Südosteuropa sind einige sehr wenige lokale Populationen aus Rumänien und Bulgarien bekannt.