Raupennahrungspflanzen:
Centaurea scabiosa und Centaurea jacea, im Süden weitere Centaurea-Arten (z.B. C. ornata) und auch Disteln.
Lebensraumansprüche:
Jordanita notata besiedelt in Mitteleuropa meist Magerwiesen auf Kalk. In Südeuropa ist sie hingegen auf Weiden, Magerrasen, in Garrigues etc. oft allgegenwärtig.
Entwicklungszyklus:
Die Raupen sind in Mitteleuropa nach der Überwinterung im Mai verpuppungsreif. Sie legen dann am Boden in der Moosschicht oder sogar in der Erde einen dichten, weichen Kokon an. Die Falter fliegen im Juni und Juli. Vor allem Anfang bis Mitte Mai sind die Raupen in den großen Minen an der Nahrungspflanze zu finden, aber nur schwer oder gar nicht von der etwas verbreiteteren Adscita globulariae zu unterscheiden.
Im Süden sind die Raupen schon ab März oder April ausgewachsen und die Flugzeit beginnt schon Mitte April und zieht sich in den Bergen noch bis Juli. Jordanita notata ist somit zusammen mit u.a. Adscita jordani, A. mannii, J. budensis und J. tenuicornis zu den frühen Grünwidderchen zu zählen.
Die Raupen sind sehr variabel, weisen aber oft (aber nicht immer) einen Hang zu gelben Zeichnungselementen auf. Was in Südwesteuropa an Asteraceae lebt und gelbe Zeichnungselemente aufweist und nicht zu J. subsolana gehört, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit notata! In Südosteuropa scheinen die Raupen weniger gelb zu sein. Gelb weisen in Europa auch die Raupen von J. chloros (kommt auch in Südfrankreich vor) und J. graeca auf.
In Zentralspanien (Avila) stellte ich fest, dass die Raupen bei schlechtem, kaltem Wetter im Frühjahr die Pflanze (dort Centaurea ornata, in der sie um diese Zeit keine Platzminen anlegen können, die der ganzen Raupe als Versteck dienen könnten) verlassen und oft weit von dieser entfernt in Moos oder Altgras versteckt sind. Die Suche direkt um die Pflanzen - sonst erfolgversprechend - versagte hier. Im Sonnenschein suchten sie wieder nach Nahrungspflanzen. In Mitteleuropa und Nordspanien (Pyrenäen) verlassen sie zwar teilweise auch die Pflanzen wenn sie nicht fressen (können aber auch in den tütenartigen Minen verbleiben), doch fand ich sie öfter direkt in der Nähe der Nahrungspflanzen im Moos. Möglicherweise ist dies auch wetterabhängig.
Gefährdungsursachen:
Durch Lebensraumverlust (Überbauung, Verbuschung, Aufforstung) und falsche Bewirtschaftung der Habitate (zu frühe Mahd, Düngung) ist Jordanita notata in Mitteleuropa gefährdet. Günstig sind junge Brachen. Im Süden ist Jordanita notata (noch) fast flächendeckend in Garrigues, Weiden und Magerrasen verbreitet.
Bemerkungen:
In Deutschland kommt Jordanita notata nur selten vor, so beispielsweise im Südwesten am Hochrhein. In Südeuropa ist sie hingegen relativ weit verbreitet und meist die häufigste Art der Gattung.
Die Gesamtverbreitung reicht von der Iberischen Halbinsel über Süd- und Mitteleuropa und Kleinasien bis zum Kaukasus. Auch auf den meisten Mittelmeerinseln kommt sie vor.