Raupennahrungspflanzen:
Phlomis-Arten. In Europa ist bislang nur die Nutzung von Phlomis samia gesichert.
Lebensraumansprüche:
Muschampia tessellum besiedelt mäßig trockene bis mesophile, sonnige und von einzelnen Gehölzen bestandene großflächig extensive Weidelandschaften in zumeist mittleren Höhenlagen zwischen 500 und 1600m Meereshöhe.
Entwicklungszyklus:
Offensichtlich überwintert die Raupe wohl als L2, vielleicht auch L3 (Aussage nicht abgesichert). Ich fand Raupen in Nordgriechenland in ca. 1400-1600 m NN in der ersten Maiwoche 2008 an Phlomis samia. Diese befanden sich im drittletzten Stadium.
Zu dieser Zeit schlagen sie meist den Blattrand nach oben um und halten sich in diesem taschenartigen Gehäuse auf. Im letzten Stadium wird ein voluminöseres Gehäuse aus einem nach oben zusammengesponnenen Blatt gefertigt. Zur Verpuppung wird das letzte Gehäuse kokonartig verstärkt. Die Falter fliegen ab Mitte Juni (in tiefen Lagen wohl auch schon Ende Mai) bis Anfang August. Eine häufige Begleitart ist am Olymp Zerynthia polyxena, von der Anfang Mai 2008 Falter, Eier und Jungraupen im Habitat zahlreich waren.
Gefährdungsursachen:
Muschampia tessellum ist stark durch Nutzungsänderungen bedroht. Sowohl Überweidung als auch Brachfallen zerstört die Lebensgrundlage. Stellenweise ist auch Überbauung am Rückgang schuld. So hat eine großzügig ausgebaute Straße im Westen des Olympgebiet unlängst (nach 2000) Teile des Habitats zerstört.
Bemerkungen:
Die Verbreitung erstreckt sich von Südosteuropa über Kleinasien und den Mittleren Osten bis zur Mongolei. In Südosteuropa sind Vorkommen aus Nordgriechenland, Bulgarien, Mazedonien und angeblich auch Rumänien bekannt.