Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Astragalus austriacus. Angeblich wurden sie in Österreich auch an Vicia hirsuta gefunden. Im eigenen Versuch wurde aber Vicia (cracca, tetrasperma) nicht akzeptiert, jedoch Astragalus glyciphyllos. Vor allem in Asien kommen somit wohl noch weitere Astragalus-Arten in Betracht.
Lebensraumansprüche:
Colias chrysotheme besiedelt lückige oder zumindest sehr niedrigwüchsige Steppenrasen im Tief- und niedrigem Hügelland mit der Raupennahrungspflanze. Bei Veszprém besiedelt sie Steppen auf Dolomit. In Asien kommt Colias chrysotheme in der ssp. elena auch im Hochgebirge vor.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen von April bis Oktober in bis zu vier oder gar fünf Generationen. In Europa ist Colias chrysotheme im Mai und Anfang Juni sowie besonders von Mitte Juli bis Mitte September am häufigsten. Die Eiablage erfolgt meist auf die Blattoberseite, aber auch in die Triebspitzen und gelegentlich am Stängel der Nahrungspflanze. Die zunächst gelblichweißen Eier verfärben sich wie bei anderen Colias nach orangerot und vor dem Schlupf grau. Die Raupe entwickelt sich sehr schnell und kann im Hochsommer bereits in weniger als zwei Wochen verpuppungsreif sein. Charakteristisch ist die rotweiße Seitenlinie. Manche Tiere haben noch eine unterschiedlich vollständige ebensolche Nebenrückenlinie.
Gefährdungsursachen:
Colias chrysotheme ist in Mittel- und Osteuropa sehr stark zurückgegangen. Ursache ist wie fast immer die Vernichtung des wirtschaftlich wertlosen Habitats zugunsten von Überbauungen aller Art sowie landwirtschaftlichen Intensivierungen (Umbruch, Düngung etc.) oder Aufforstung. Die letzten Habitate werden auch durch Brachfallen (Aufgabe der extensiven Beweidung) und die Eutrophierung aus der Luft beeinträchtigt.
Bemerkungen:
Die immer recht lokale Art kommt von Ostösterreich und Böhmen über Ungarn und Rumänien sowie die Ukraine bis Sibirien, die Mongolei und China vor. In Österreich war sie einst im östlichen Teil (v.a. Wien, Burgenland, Niederösterreich) weiter verbreitet, ist aber heute bis auf kleine Reste (v.a. noch im Steinfeld in Niederösterreich) durch Lebensraumzerstörung ausgerottet worden.