Raupennahrungspflanzen:
Die Eier werden an Blüten und Blütenknopen von Schmetterlingsblütler (Fabaceae) abgelegt. Am wichtigsten sind Trifolium pratense, Lotus corniculatus und Lotus uliginosus. Daneben werden in der Literatur auch Medicago, Coronilla und Astragalus genannt.
Lebensraumansprüche:
Cupido argiades besiedelt besonders extensive Feuchtwiesen und Feuchtbrachen. Daneben kommt sie auch auf Kahlschlägen, an Dämmen, in trockenen Salbei-Glatthaferwiesen und manchmal sogar im Halbtrockenrasen vor.
Entwicklungszyklus:
Cupido argiades bringt zwischen zwei und vier Generationen pro Jahr hervor. In Südwestdeutschland sind es meist drei (April/Mai, Mitte Juni bis Anfang August und Ende August bis September). Die erwachsene Raupe überwintert als Präpupa (nimmt im Frühling keine Nahrung mehr auf). Eier und Raupen, die frei in den Blütenköpfchen leben, traf ich zwischen Juli und September mehrfach an Wiesenklee und Hornklee. Oft ist der Nachweis der Eier und Raupen viel effektiver als der der Falter. Für die Raupen wird am besten ein kleiner (!) Anteil der vorhandenen Blütentriebe im richtigen phänologischen Zustand (gerade abgeblüht) eingetragen (die Futterpflanzen sind nicht gefährdet), angemessen gelagert und mehrfach nach einigen Tagen ausgeschüttelt. Die Raupen sind gut von denen von Polyommatus icarus und P. semiargus zu unterscheiden. Auch die Eier können mit schnellem Erfolg am Fundort gesucht werden, so dass sich die Methode zum Nachweis der Raupen nur dann anbietet, wenn man im phänologischen Loch zwischen Generationen nachsuchen muss.
Gefährdung: gefährdet
Gefährdungsursachen:
Cupido argiades ist gefährdet durch den Rückgang extensiver Feuchtwiesen und war bis Anfang der 1990er Jahre schon stark zurückgedrängt (Oberrhein). Die sich immer stärker manifestierende Klimaerwärmung hat der polyvoltinen, ausbreitungsfreudigen Art seither einen starken Aufschwung beschert. So konnte sie sich nach Osten schon bis Bayern ausbreiten. 2010 hat sie auch Schwäbisch Gmünd erreicht. Ob sie allerdings auch auf die Schwäbische Alb hinaufsteigt, bleibt abzuwarten.
Auch am Oberrhein ist sie mittlerweile in vielen Biotopen anzutreffen, so beispielsweise auf völlig von Kanadischer Goldrute devastierten Lichtungen im Pfälzer Bienwald. Dennoch halte ich Cupido argiades deswegen nicht für ungefährdet, da die wichtigen Primärhabitate (artenreiche und extensive Feuchtwiesen) fast verschwunden sind und schon eine mehrjährige kühle Witterung viele neue Populationen wieder auslöschen könnte.
Bemerkungen:
Die Gesamtverbreitung reicht von Nordspanien über Mittel- und Osteuropa und Asien bis Japan. In Deutschland kommt sie schwerpunktmäßig vor allem im Einzugsbereich des Oberrheins vor (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz), hat sich aber in den letzten Jahren wie geschildert stark ausgebreitet.