Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben polyphag in der Krautschicht, bevorzugen aber offenbar - wenn vorhanden - Boraginaceae wie Echium sp. (Natternkopf).
Lebensraumansprüche:
Utetheisa pulchella besiedelt vor allem Küstendünen, Felsgebiete, Trockenhänge und andere warme, lückig bewachsene Habitate. Auf Wanderung kann Utetheisa pulchella auch in anderen Biotoptypen angetroffen werden. Auf Sardinien traf ich den Falter recht verbreitet in Küstennähe (Westküste) auf Sand und Fels. Auf Madeira beobachtete ich Raupen und viele Falter in trockenen, Echium-reichen Grasbeständen in Küstennähe (Halbinsel Sao Lourenco ganz im Osten der Insel).
Entwicklungszyklus:
Utetheisa pulchella bildet mehrere Generationen im Jahresverlauf aus. In Nordafrika und in tropischen Gebieten erscheinen sie ganzjährig.
Auf Sardinien fand ich Falter erst in der zweiten Woche meines vom 12. bis 26. Mai 2012 währenden Aufenthalts, dann aber lokal zahlreich (Sinis-Halbinsel und Costa Verde). Die Falter zeigen ein ähnliches Verhalten wie der Grasbär Spiris striata: Kurze Flugphasen enden an Halmen, Stängeln oder Wegerichblüten und die im Flug wegen der Hinterflügel weißlich wirkenden Falter sitzen dann längs orientiert und mit an den Körper angelegten Flügeln ruhig da.
Gefährdungsursachen:
Utetheisa pulchella ist in Europa an den wenigen Stellen ihres dauerhaften Vorkommens potentiell durch die ausufernde Nutzung der Küsten (Tourismusinfrastruktur) gefährdet. In den Tropen und Subtropen ist Utetheisa pulchella noch oft häufig und wird sogar manchmal als schädlich in Kulturen bezeichnet.
Bemerkungen:
Utetheisa pulchella ist vor allem in den Subtropen und Tropen Afrikas und Asiens verbreitet. In Europa ist sie nur an wenigen Stellen in Küstengebieten des Mittelmeeres bodenständig (Südspanien, Balearen, Sardinien, Korsika, Sizilien, südgriechische Inseln wie etwa Kreta, Zypern). Der Falter kommt auch auf den Kanaren und Madeira vor.
Darüber hinaus wandert Utetheisa pulchella meist in eher geringer Individuendichte nach Norden und wurde gelegentlich auch nördlich der Alpen in Deutschland sowie in Nordfrankreich und auf den Britischen Inseln gefunden.