Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt an Lonicera-Arten, auf der Schwäbischen Alb meist Lonicera xylosteum, in Südeuropa dagegen vor allem rankende Arten.
Lebensraumansprüche:
In Deutschland besiedelt Limenitis reducta Steppenheiden in Waldnähe, buschige Wacholderheiden, Trockenwälder mit Lichtungen im Rheintal und ähnliche Stellen. Raupen fand ich auf der Schwäbischen Alb an vollsonnigen, exponierten Heckenkirschen-Sträuchern in Magerrasen. In Südeuropa findet sich der Falter in sonnigen Wäldern aller Art (häufig Flaum- und Steineichenwälder) und besonders in Buschland (Macchia, Garigue).
Entwicklungszyklus:
Nördlich der Alpen wird meist eine Generation von Mitte Juni bis Anfang August ausgebildet. Die Raupe (meist L3) überwintert in einem Hibernaculum und ist Ende Mai oder im Juni ausgewachsen.
In Südeuropa fliegt der Falter in 2, seltener wohl auch 3 Generationen von Mai bis September. Die Raupen sind hier oft schon im April oder Anfang Mai ausgewachsen. Zahlreiche Raupen fand ich beispielswqeise im Luberon in Magerrasen-Waldkomplexen mit Arethusana arethusa, Hipparchia statilinus, Hipparchia fagi, Iphiclides podalirius, Melitaea phoebe u.a. im lichten Unterholz der Gebüsche.
Gefährdung: stark gefährdet
Gefährdungsursachen:
Nördlich der Alpen ist der schöne Falter durch Lebensraumverlust unmittelbar vom Aussterben bedroht und in Deutschland nur mehr in Resten im Rheintal (Habitat Trockenaue stark zurückgegangen) und der westlichen Schwäbischen Alb verbreitet. Hier ist auch eine Entfernung der Büsche, die oft zudem vom Hummelschwärmer besiedelt sind, bei der Heidepflege als Schadfaktor zu nennen.
Südlich der Alpen - etwa in der Provence - gehört Limenitis reducta aber nach wie vor zu den häufigsten Falterarten der lichten Trockenwälder und Macchien und besiedelt auch Auenwälder.
Bemerkungen:
Die Verbreitung erstreckt sich von Nordspanien über Süd- und Teile Mitteleuropas bis Kleinasien und zum Iran.