Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Urtica, vor allem Urtica morifolia, seltener auch Urtica urens, Urtica membranacea und weiteren Arten.
Lebensraumansprüche:
Vanessa vulcanica besiedelt vor allem Lorbeerwälder und kommt hier besonders in lichten, strauchigen Ausprägungen mit viel Erica arborea und Myrica faya vor, wo im lichten Unterwuchs die halbstrauchartig wachsende, bis 2m hohe Raupennährpflanze vorkommt. Der Falter tritt auch in Gärten und Barrancos in Küstennähe auf, oft weit unterhalb der hauptsächlich zur Fortpflanzung genutzten Lorbeerwälder. Auf Madeira fand ich die Raupen auch in Küstennähe.
Entwicklungszyklus:
Die Falter sind ganzjährig anzutreffen und pflanzen sich prinzipiell das ganze Jahr über fort. Es sind aber Hauptfortpflanzungszeiten vorhanden (vor allem im Frühjahr). Ich fand wenige Falter Ende Dezember 2005 auf La Gomera. Die meisten Falter scheinen im Winter aber zumindest in höheren Lagen Ruheperioden (Photoperiode, Temperatur?) durchzumachen. Viel häufiger, fast ubiquitär, war der Falter dann Mitte März 2006 und auch Ende Februar 2013. Zu dieser Zeit hatte die hauptsächliche Fortpflanzungsperiode gerade begonnen. Sehr häufig waren an teilbesonnten (nicht an vollschattigen im hochwüchsigen Wald) Pflanzen die Eier (zumeist auf der Blattoberseite der Triebspitze an einem Brennhaar festgekittet) und Eiraupen zu beobachten. Vermutlich dürften die Falter dann ab April/Mai schlüpfen und vermutlich noch eine Folgegeneration bilden, ehe wieder gegen Herbst zur Überwinterung geschritten wird.
Obwohl der milde kanarische Winter zumindest in den niedrigen Lagen eine Fortpflanzung problemlos erlauben würde, findet eine solche offenbar nur in relativ geringem Umfang statt. Im Dezember 2009 und 2011 fand ich allerdings an sonnigen Stellen mehrere Jungraupen, sämtliche anderen kontrollierten Brennesseln waren aber unbesetzt und es wurden auch nur recht wenige Falter gesichtet. Die Nahrungspflanze macht im späten Herbst und frühen Winter ebenfalls teilweise eine Ruhephase durch und ist oft nur spärlich belaubt, vor allem im Schatten. Sie treibt nach Regenfällen meist im Januar wieder aus und ist meist erst ab Februar geeignet zur Eiablage. Es hat den Anschein, als ob im Winter hauptsächlich vollsonnig stehende Pflanzen zur Eiablage genutzt werden und im Frühjahr/Sommer eher halb- bis vielleicht auch ganz schattig stehende.
Gefährdungsursachen:
Durch den Rückgang an Lorbeerwäldern und den überbordenden Tourismus (z.B. Teneriffa) ist Vanessa vulcanica gefährdet. Auf La Gomera ist Vanessa vulcanica durch die Nationalparkausweisung des größten Teil der Lorbeerwälder vermutlich weniger gefährdet und recht häufig, wenn auch ein Teil ihres Lebensraums durch das Feuer im August 2012 vorübergehend (?) zerstört wurde.
Bemerkungen:
Vanessa vulcanica wird vor allem auf den westlichen kanarischen Inseln sowie auf Madeira gefunden. Auf Fuerteventura und Lanzarote ist der Falter selten. Im Februar 2011 fand ich am Pico de la Zarza (Jandia, Fuerteventura) auf 800m NN eine Raupe an Urtica urens, die einen Vanessa vulcanica-Falter ergab.
Von Indien bis Japan kommt eine sehr nahe verwandte Art vor: Vanessa indica.
Vanessa vulcanica wurde lange als Unterart jener geführt.