Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen sind polyphag. In der Provence traf ich Anfang April 2010 eine Raupe beim Fressen an Leontodon sp. an.
Lebensraumansprüche:
Arctia tigrina besiedelt immer steinige bis felsige Habitate, etwa Schutthänge, Steinbrüche, steinige Flußböschungen und ähnliche Stellen von Meeresniveau bis etwa 1600m NN.
Entwicklungszyklus:
Die Raupen (französische Südalpen) überwintern groß (Raupenfund im Oktober 2013 in den Seealpen bei Nizza) und sind bereits im März/April ausgewachsen. Sie verstecken sich tagsüber in Fresspausen gerne unter Steinen, wo auch die Verpuppung stattfindet. Die Raupen sind jahrweise stark parasitiert: von 10 im April 2010 gefundenen Raupen (Provence) waren alle parasitiert. Zudem wurden viele Puppengespinste festgestellt, in denen statt der Puppe die tote Raupe und zahlreiche Braconidae-Kokons zu finden waren. Im April 2013 waren hingegen nur gesunde Raupen und Kokons/Puppen zu finden, wenn auch nicht so zahlreich wie 2010.
In Nordportugal wurde hingegen eine noch ziemlich kleine Raupe Ende Oktober 2013 in etwa 1 Meter Höhe in einem Kokon (zur Häutung) in einem Zistrosenstrauch gefunden. Diese überwinterte recht klein, unterschied sich von Provence-Raupen u.a. durch ihre unvollständige orangerote Rückenlinie (fehlt bei Provence-Raupen). Auch die Puppe war schwarzbraun und nicht rotbraun. Es schlüpfte aber wider Erwarten ein weiblicher Falter von tigrina. Somit scheinen sich die Populationen genetisch zu unterscheiden. Vielleicht ist so die Unterscheidung einer Unterart esperi nicht ganz so falsch wie Witt & Ronkay 2011 (Noctuidae Europaeae 13) denken. Dies muss aber weiter untersucht werden (mehr Raupen-Material aus unterschiedlichen Regionen).
Die Falter fliegen von Ende April bis Juli.
Bemerkungen:
Arctia tigrina ist in Europa von der nördlichen Hälfte der Iberischen Halbinsel über Südfrankreich bis nach Nordwestitalien verbreitet.