Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt an Viola-Arten (Veilchen). Ich fand sie auf Sardinien an Viola riviniana und Viola alba dehnhardtii. Die Literatur nennt auch Viola corsica, die in den höheren Lagen von Korsika und Sardinien nicht selten ist, aber am untersuchten Hangabschnitt (siehe unten) fehlte (kam aber in der Nähe vor).
Lebensraumansprüche:
Argynnis elisa besiedelt extensive Weiden, Waldlichtungen und allgemein Säume oft in Kontakt zu Gehölzen in mittleren und höheren Lagen (etwa von 600 bis 1800m NN). Die Raupen fand ich auf Sardinien im Zentralgebirge in etwa 1200 bis 1400m NN auf Weiden, die reich an einem niedrigwüchsigen Ginster und Viola waren. Die Raupen leben oft (aber keinesfalls ausschließlich) an in lichten, niedrigen Ginsterbüschen wachsenden Viola-Pflanzen wie ich das auch bei Argynnis pandora (Sardinien) und Argynnis niobe (Alpes-de-Haute-Provence) beobachten konnte. Diese bieten der Raupe einigen Schutz bei Beweidung. Vermutlich ist die Häufung der Funde in Ginsterbeständen aber eher ein stochastischer Effekt, da einerseits Raupen auch abseits der Ginster gefunden wurden und andererseits eben die Veilchen im Schutz der zahlreichen kleinen Ginster-Sträucher viel häufiger sind als auf der freien Fläche.
Entwicklungszyklus:
Die Eiraupe überwintert in der Eihülle. Die Raupen sind von April bis Juni zu finden. Ich fand sie halbwüchsig im dritt- und vorletzten Stadium Ende Mai 2012 auf Sardinien anhand der Fraßspuren (siehe Abbildung). Die Tiere saßen dann unterhalb der Veilchen im Gras oder Moos teilweise verborgen. Die Verpuppung erfolgt wie bei Argynnis aglaja (der wohl nächstverwandten Art) in einem relativ dichten Gespinst in der Streuschicht als Stürzpuppe.
Die Falter fliegen von Ende Juni bis August.
Gefährdungsursachen:
Argynnis elisa ist zur Zeit wohl nur lokal potentiell durch Aufgabe der Beweidung oder Zerstörung der Habitate gefährdet. Insgesamt gehören etwa die höhergelegenen Gegenden Sardiniens zu den im europäischen Vergleich noch recht gut erhaltenen und geschützten Gebieten, so dass derzeit keine allzu starke Bedrohung vorliegen dürfte.
Bemerkungen:
Argynnis elisa ist ein Endemit Sardiniens und Korsikas.