Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Cistaceae und Geraniaceae (Helianthemum nummularium, Geranium sp., Erodium sp.). Eier fand ich z.B. auf der Schwäbischen Alb an Helianthemum und auch Blütenknospen von Geranium pratense in einigen Dezimeter Höhe.
Lebensraumansprüche:
Polyommatus agestis besiedelt mageres, extensives Offenland, so Sanddünen und Wacholderheiden. Besonders stetig kommt sie in Kalkmagerrasen mit Helianthemum vor. Polyommatus agestis fliegt auch in zweischürigen, nicht zu fetten Wiesen mit Storchschnabel, aber dies mehr in wärmebegünstigten, tiefer gelegenen Gegenden.
Der Falter findet sich in Mitteleuropa vor allem im Tiefland bis etwa 600m NN und steigt kaum über 1000m NN. Im Hochgebirge und in höheren Lagen der Mittelgebirgen wird diese Art durch Polyommatus artaxerxes (Semispezies?) ersetzt.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen in zwei bis drei Generationen von Ende April/Mai bis Oktober. Im Süden kommt wohl auch eine kaum trennbare 4. Generation dazu. Am häufigsten kann man Polyommatus agestis in Mitteleuropa von Ende Mai bis Ende Juni und wieder von Ende Juli bis Anfang September beobachten. Die Raupe überwintert und ist im April oder Anfang Mai verpuppungsreif (auf der Ostalb in ca 50 m NN beobachtet).
Gefährdungsursachen:
Polyommatus agestis ist insgesamt kaum gefährdet, wenn sie auch in vielen Gebieten Lebensräume durch die üblichen Schadfaktoren (intensive Landwirtschaft, Sukzession, Überbauung) verliert.
Bemerkungen:
Die Unterscheidung zum Taxon artaxerxes ist nicht immer einfach. Beide Arten sind wohl noch nicht vollständig artlich getrennt.
Polyommatus agestis kommt von Nordafrika über Süd- und Mitteleuropa, die Türkei und Teile Asiens nach Osten bis zum Amur vor.