Raupennahrungspflanzen:
Gesichert ist bislang wohl nur Sonnenröschen (Helianthemum) als Freiland-Raupenfutterpflanze. Vermutlich werden aber auch Geranium und/oder Erodium genutzt, die in der Zucht problemlos gefressen werden.
Lebensraumansprüche:
Polyommatus artaxerxes besiedelt (Kalk-)Magerrasen sowie Bergwiesen und Weiden in Mittelgebirgen und Alpen von etwa 500m NN bis über 2500m NN mit Schwerpunkt zwischen 1000 und 2000m.
Entwicklungszyklus:
Meist fliegt Polyommatus artaxerxes nur in einer Generation von Juni bis Mitte August. Allerdings gehen uni- und polyvoltine Populationen fließend ineinander über, so auf der Schwäbischen Alb und besonders in den tieferen Lagen der Alpen um 1000m NN. Am 15.10.2005 beobachtete ich sogar auf 2100m NN im Rätikon noch einen frisch geschlüpften Falter einer partiellen 2. Generation. Die Jungraupe überwintert.
Gefährdung: stellenweise zurückgehend bzw. gefährdet
Gefährdungsursachen:
Durch den Verlust von Magerrasen ist Polyommatus artaxerxes in den Mittelgebirgen und den tiefen Lagen der Alpen gefährdet. In den Alpen ist der Falter dagegen häufig und noch weniger gefährdet. Inwieweit die Klimaerwärmung, die P. agestis begünstigt, für Polyommatus artaxerxes schädlich ist, bliebe zwar weiter zu untersuchen, eine lokale Verdrängung kann aber als wahrscheinlich gelten.
Bemerkungen:
Polyommatus artaxerxes ist artlich noch nicht als völlig getrennt von Polyommatus agestis zu bezeichnen. Aber die Natur läßt sich nicht in starre Kategorien pressen. So trifft es wohl der Begriff Semispezies am besten.
Polyommatus artaxerxes ist von Nordwestafrika (Atlasgebirge) über viele Gebirge Europas, Nordengland und Schottland sowie Skandinavien bis zum asiatischen Altai verbreitet.
Hinweise zur Bestimmung:
Anhand einzelner Falter kann oft keine sichere Bestimmung durchgeführt werden, wenn die Verhältnisse am Fundort nicht bekannt sind. Zwar ist Polyommatus artaxerxes im Durchschnitt größer, dunkler und weist weniger orngene Halbmondflecken auf der Oberseite auf, doch sind die Übergänge sehr fließend. Einige nördliche Populationen (z.B. Schottland) zeigen aber weiße oder weiß umrandete Vorderflügel-Mittelpunkte auf.