Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Dorycnium-Arten (Backenklee). Zumeist handelt es sich hierbei um Dorycnium pentaphyllum.
Lebensraumansprüche:
Eurranthis plummistaria besiedelt in lokalen Populationen die Macchie, lichte Wälder mit kleinen Magerrasenlichtungen, Trockenrasensäume, felsige Hänge und andere Standorte der Raupennahrungspflanze von Meeresniveau bis etwa 1000m NN.
Entwicklungszyklus:
In Südfrankreich fliegen die Falter von März bis Anfang Juni, je nach Höhenlage und Frühjahr. Ich fand sie etwa häufig im April 2010 im Massif de la Sainte Baume, am Lac de Sainte Croix und nördlich von Sisteron. An manchen der Standorte kommt auch Erebia epistygne vor. Die Männchen patrouillieren tagsüber in unstetem Flug in den Habitaten. Die Weibchen verhalten sich unauffälliger und fliegen innerhalb des Larvalhabitats nur kurze Strecken. Sie sitzen meist nahe am Boden oder sind mit der Eiablage beschäftigt.
Die Eier werden an Zweigchen der Raupennahrungspflanze oder auch an Halme etc in deren Nähe abgelegt. Die Raupe lebt von Ende April bis Ende Juli oder Anfang August. Die ausgewachsenen Raupen fand ich nördlich von Sisteron gegen Mitte Juli 2010. Tagsüber hielten sie sich an der Basis der Dorycnium pentaphyllum-Sträucher verborgen. Die Puppe überwintert.
Laut Literatur soll Eurranthis plummistaria in weiten Teilen ihres Verbreitungsgebiets bivoltin sein mit zusätzlichen Faltern im August und September. Die Raupen sollten danach auch von Ende August bis mindestens Ende Oktober zu finden sein. Vermutlich ist diese zweite Generation nur partiell und fehlt an etlichen Fundorten ganz.
Gefährdungsursachen:
Eurranthis plummistaria verliert mit der Umwandlung von Macchia und Magerrasen in Bauland, Äcker, dichte Forste etc. laufend Habitate. Sie kommt aber andererseits auch an manchen kaum zu intensivierenden Standorten vor. Trotzdem muss sie als gefährdet betrachtet werden.
Bemerkungen:
Eurranthis plummistaria weist eine atlanto-mediterrane Verbreitung auf: Nordafrika, Iberische Halbinsel, Südfrankreich, äußerster Westen Italiens (Ligurien). In den französischen Alpen dringt der Falter nach Norden sehr lokal bis in die Hautes-Alpes vor (etwa Umgebung Gap).