Selidosema brunnearia (de Villers, 1789) (Spätsommer-Heide-Tagspanner)


Selidosema brunnearia: Falter (Unterwallis, September 2009) [N] Selidosema brunnearia: Raupe (Leuk, Wallis) [M] Selidosema brunnearia: Raupe (Leuk, Wallis) [M] Selidosema brunnearia: Habitat im Unterwallis zur Flugzeit (September 2009) [N] Selidosema brunnearia: Der für die Natur äußerst schädliche, intensive Weinbau hat wie hier im Wallis, aber auch in vielen anderen Gebieten wie etwa im badischen Kaiserstuhl, schon viele Habitate vernichtet. [N]

Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt zwar polyphag in der Krautschicht, bevorzugt aber Fabaceae. Ich fand sie im Zentralwallis an Esparsette (Onobrychis viciifolia).

Lebensraumansprüche:
Selidosema brunnearia besiedelt trockenwarme Steppenhänge und entsprechende Magerrasen. Im Wallis fand ich Raupen in einer Stipa-Felsheide bei Leuk und Falter in einer an Bromus erectus und Gehölzen reichen Heidelandschaft mit Cucullia xeranthemi im Unterwallis.

Entwicklungszyklus:
Die Raupe überwintert und ist zwischen Mitte April und Mai ausgewachsen. Die Falter fliegen erst von Ende Juli bis September mit Höhepunkt Ende August.

Gefährdung: vom Aussterben bedroht

Gefährdungsursachen:
Da entsprechende Habitate in unserer vom Menschen überbesiedelten und überintensiv genutzten Landschaft mit wenigen Ausnahmen bereits verschwunden sind (Intensivierung, Überbauung, Aufforstung), ist Selidosema brunnearia in Mitteleuropa vom Aussterben bedroht. In Trockentälern der Alpen und im Süden ist Selidosema brunnearia noch etwas verbreiteter, wird aber auch hier (beispielsweise im Wallis) durch den Obst- und Weinbau extrem bedrängt.

Bemerkungen:
Selidosema brunnearia kommt von Nordafrika lokal über weite Teile Europas bis zum Balkan und den Nahen Osten vor. Der Falter findet sich auch in Teilen Skandinaviens. Südosteuropa und Teilen der Türkei ist er aber oft seltener und lokaler als die verwandte Selidosema plumaria.



Selidosema plumaria | Selidosema taeniolaria