Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Gräsern. Eine besondere Rolle spielen dabei an den meisten Standorten horstbildende Festuca-Arten vom ovina agg.-Typ. Daneben werden aber auch andere Arten wie Bromus erectus genutzt.
Lebensraumansprüche:
Epipsilia latens besiedelt lückige, gerne auch felsige und oft steile Magerrasen meist in Höhen von 500 bis 2000m. Wichtig ist, dass die Vegetationsdeckung nicht vollständig ist (Offenbodenstellen). Ihre Ansprüche ähneln teilweise denen von Chazara briseis, mit der sie an manchen Stellen zusammen vorkommt.
Entwicklungszyklus:
Es überwintert wahrscheinlich die Jungraupe. Ausgewachsen sind die Raupen dann im April oder Mai. Ich fand sie tagsüber in Büscheln von Festuca ruhend. Die Falter fliegen von Juni bis September.
Gefährdungsursachen:
Epipsilia latens ist in Mitteleuropa außerhalb der Alpen vom Aussterben bedroht, da lückige Magerrasen immer seltener werden (Sukzession, Nährstoffeintrag, mangelnde Beweidungsintensität, Vermeidung von Erosion).
Bemerkungen:
Epipsilia latens kommt von Nordspanien über Süd- und Mitteleuropa bis zum Iran vor. Im Südosten (Balkanhalbinsel etc.) ist die Verbreitung wegen Verwechslung mit der ähnlichen Epipsilia cervantes aber noch ungeklärt und oft unsicher.