Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Besenheide (Calluna vulgaris), seltener bzw. regional in SW-Europa auch an verwandten Erica-Arten.
Lebensraumansprüche:
Xestia agathina besiedelt heidekrautreiche, eher trockenwarme Standorte im Tiefland und Mittelgebirge (bis etwa 800-900m) wie atlantische Heiden, Ginsterheiden, Sandmagerrasen, lichte Kiefernwälder, Böschungen, lichtwaldige Felsgebiete auf Urgestein, lichte Trockenwälder und ähnliche Standorte. Die Raupen entwickeln sich in der Regel auf älteren Callunapflanzen in halbschattiger Lage im Übergangsbereich zu Wald bzw. im lichten Unterholz. Somit ist Xestia agathina darauf angewiesen, dass die Wälder nicht zu dicht und dunkel werden bzw. dass immer genügend lichte Stellen wie Schneisen und Übergangsbereiche zu offenen Flächen vorhanden sind. Hochmooren fehlt Xestia agathina offenbar, auch wenn Calluna vorhanden ist.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen im Frühherbst von Mitte/Ende August bis Oktober. Die Raupen überwintern klein und sind wieder ab Ende Februar oder März aktiv. Dann lassen sie sich leicht aus Calluna klopfen. Sie fressen aber schon halbwüchsig hauptsächlich nachts und ziehen sich tagsüber tief in die Büsche oder ausgewachsen auch an den Boden zurück. Sie kommen in einer grünen und einer braunen Variante vor, wobei Jungraupen häufiger grün und ausgewachsene in der Regel braun sind. Ausgewachsen sind sie Ende April oder im Mai. Sie ruhen dann längere Zeit als Präpuppe im Kokon. Dieser wird im Versuch weitgehend aufrecht in der obersten Bodenschicht angelegt, oft wohl direkt an der Basis eines Calluna-Horstes, jedenfalls nicht im Sand.
Gefährdungsursachen:
Xestia agathina ist an vielen Stellen nur kleinflächig vorhanden. Diese lokalen Vorkommen sind insbesondere durch völliges Zuwachsen (mangelnde extensive Pflege) und Eutrophierung bedroht.
Bemerkungen:
Xestia agathina ist ein expansives atlantomediterranes Faunenelement. Sie kommt von SW-Europa (Spanien, Portugal, Frankreich, Italien) über Teile von Zentral- und NW-Europa bis Großbritannien, Irland, Dänemark, Polen und Estland vor. In Deutschland kommt Xestia agathina besonders im Rheintal und angrenzenden Landschaften wie dem unteren Maintal oder dem westlichen Schwarzwald sowie in Nord- und Ostdeutschland (z.B. Niedersachsen, S-Brandenburg, N-Sachsen) vor.