Raupennahrungspflanzen:
Die Art frisst in erster Linie an Brachypodium sylvaticum, nimmt aber zur Not auch andere Gräser an.
Lebensraumansprüche:
Apamea characterea besiedelt insbesondere den Unterwuchs sowie Binnensäume montaner Wälder mit Vorkommen von Brachypodium sylvaticum. Dabei fand ich Raupen zusammen mit solchen von Pararge aegeria auch in ziemlich lichtarmen Forsten an Wegrändern, die zumindest für Brachypodium sylvaticum ausreichend Licht abbekamen.
Entwicklungszyklus:
Die jungen Raupen leben zunächst (August bis Anfang oder Mitte Oktober) in durch feine Gespinste eingerollten Blättern. Diese Gespinste werden besonders zur Häutung angelegt. Später leben sie tags am Boden versteckt und befressen nachts die Blätter und besonders gerne noch erhaltene, vom Tau befeuchtete Früchte. Anfang Dezember sind sie meist ausgewachsen, fressen aber teilweise noch bis etwa März/Anfang April.
Gefährdungsursachen:
Apamea characterea ist nicht gefährdet. Sie ist viel verbreiteter als angenommen. Ich fand sie durch Raupensuche noch in jedem stichprobehalber untersuchten Wald (Schwäbisch Gmünd, Heidenheim, Memmingen).
Bemerkungen:
Die Gesamtverbreitung reicht von Europa durch das gemäßigte Asien bis Ostsibirien. In Europa kommt sie vor allem in der Mitte und im Norden bis etwa Südschweden und Schottland recht verbreitet vor (aber auch einige Lücken). Im Süden ist sie selten und auf die feuchteren Gebirge beschränkt (fehlt auf der Iberischen Halbinsel).