Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Festuca francoi, einem auf den Azoren endemischen Schwingel der höher gelegenen atlantischen Heidezone.
Lebensraumansprüche:
Apamea sphagnicola besiedelt nasse bis feuchte, schattige bis halbschattige, steile Bereiche mit Torfmoosen (Sphagnum) und Festuca francoi in Lagen von etwa 500 bis 1100m NN in der Nebelzone. Dabei handelt es sich meist um Böschungen, steile Nordhänge, Abbrüche und Kraterinnenwände.
Entwicklungszyklus:
Die Raupen sind im November im dritt- und vorletzten Stadium und zwischen Dezember und März ausgewachsen. Sie sind in dieser Entwicklungsphase rein nachtaktiv und ruhen tagsüber ausschließlich in den Sphagnum-Polstern etwa 1-5 cm unter der Oberfläche. Die Verpuppung erfolgt ebenfalls im Moos in einem schwachen Kokon (etwas stärker als bei den Häutungen).
Die Falter fliegen vermutlich vor allem im April und Mai, vielleicht auch noch Anfang Juni.
Gefährdungsursachen:
Die Nominatunterart ist durch Habitatverlust lokal bedroht (Aufforstung mit fremdländischen Koniferen wie der Japanischen Sicheltanne, invasive Pflanzenarten, insbesondere aber der Umwandlung in EU- subventionierte Kuhweiden), die Unterart centralazorensis aus vor allem letzterem Grund sogar sehr stark.
Bemerkungen:
Apamea sphagnicola ist ein Endemit der Azoren und bislang von San Miguel (ssp. sphagnicola) sowie Pico und Terceira (ssp. centralazorensis) bekannt.
Literatur:
Wagner, W. (2014): Apamea sphagnicola sp. n. — a surprising new species from the Azores in
westernmost Europe (Lepidoptera, Noctuidae, Xyleninae, Apameini).- Nachr. entomol. Ver. Apollo, N. F. 35 (4): 177–184.
Wagner (2015): Apamea ramonae n. sp. and Apamea sphagnicola centralazorensis n. ssp. — two new noctuid taxa (Lepidoptera, Noctuidae, Xyleninae, Apameini) from the Azores (Portugal) in westernmost Europe. — Nachrichten des Entomologischen Vereins Apollo, Neue Folge 36 (1): 21-29.
Wagner (2016): First record of Apamea sphagnicola centralazorensis Wagner, 2015 (Lepidoptera: Noctuidae) in the Island of Terceira (Azores, Portugal).- Nachr. entomol. Ver. Apollo, N. F. 37 (2/3): 139–140.