Raupennahrungspflanzen:
Nelkenarten wie Silene (=Melandrium) alba, Silene dioica (=Melandrium rubrum) und Silene vulgaris. Bei Schwäbisch Gmünd fand ich im August 2010 Eier an Saponaria officinalis (ebenfalls in den Blüten). Die Eiraupe bohrt sich in die Kapsel ein und lebt von den unreifen Samen.
Lebensraumansprüche:
Hadena bicruris besiedelt Waldwegränder, Böschungen, Staudensäume, Feuchtwiesen, Bachränder, Brachland, Gärten, Hecken und andere Standorte der Nahrungspflanze.
Entwicklungszyklus:
Hadena bicruris kommt in zwei bis drei Generationen von Ende April bis September vor. Raupen findet man von Mai bis Oktober. Auf der östlichen Schwäbischen Alb (sicher auch anderswo) ist aber im Gegensatz zu der auch im Spätsommer noch zahlreich als Raupe zu beobachtenden Sideritis rivularis eine Massierung der Raupenfunde im Mai und Juni festzustellen. Hier fand ich nur noch vereinzelt Raupen einer partiellen 2. Generation Ende Juni/Juli an Silene vulgaris und keine einzige noch später. Hier blüht Silene vulgaris, die auf der Ostalb mindestens 90% der Raupennahrung stellt, fast nur im Mai/Juni, während andernorts in feuchteren Auen etc. eine gewisse Nachblüte bis in den Herbst stattfindet bzw. Silene alba häufiger ist.
Gefährdungsursachen:
Hadena bicruris ist nicht gefährdet, da Silene dioica als nährstoffliebende Pflanze zumindest in Waldsäumen keiner wesentlichen Beeinträchtigung unterliegt. In landwirtschaftlich intensiv genutzten Gegenden ist aber auch diese Art schon spärlich geworden.
Bemerkungen:
Hadena bicruris kommt von Nordwestafrika bis Mitteleuropa vor. Weiter östlich wird sie durch H. capsincola (die aber wohl eher als Unterart zu werten ist) vertreten.