Hadena capsincola ([Denis & Schiffermüller], 1775)


Hadena capsincola: Falter (e.l. Olymp, Griechenland) [S] Hadena capsincola: Halbwüchsige Raupe (Olymp) [M] Hadena capsincola: Raupe, eben im letzten Stadium (e.l. Olymp) [S] Hadena capsincola: Raupe (Olymp, Juli 2010) [S] Hadena capsincola: Ausgewachsene Raupe (e.l. Olymp) [S] Hadena capsincola: Raupe (e.l. Olymp) [S] Hadena capsincola: Raupe (Nordgriechenland, Drama, an Saponaria, Juli 2012) [M] Hadena capsincola: Raupe (Nordgriechenland, Drama, an Saponaria, Juli 2012) [M] Hadena capsincola: Habitat am Olymp: Ruderalflur mit Silene alba and Silene vulgaris (Juli) [N]

Raupennahrungspflanzen:
Wie bei Hadena bicruris lebt die Raupe an Silene-Arten. Ich fand Raupen am Olymp an Silene vulgaris und Silene alba agg. Ebenfalls ähnlich H. bicruris wies ich die Raupe im Juli 2012 in Nordgriechenland (Drama) an Saponaria officinalis nach.

Lebensraumansprüche:
Wie bei Hadena bicruris besiedelt Hadena capsincola hauptsächlich vom Vorkommen der Raupennahrung abhängig verschiedenste Habitate (Waldsäume, Böschungen, Gräben etc.).

Entwicklungszyklus:
Hadena capsincola ist polyvoltin und weist je nach Lage 1 bis 3 Generationen auf. Wie bei allen Nelkeneulen überwintert die Puppe.

Bemerkungen:
Dieses Taxon wird von Hacker (1996) als eigene, gute Art geführt. Das Taxon ist aber sehr nah mit Hadena bicruris verwandt (vikariierend, östlich verbreitet im Gegensatz zur atlanto-mediterranen H. bicruris). Syntope Vorkommen ohne Vermischung sind wohl nicht bewiesen. Vielleicht ist das Taxon eher als Subspezies zu klassifizieren, was aber weiter zu untersuchen wäre. Bei vielen Artkomplexen mit zwei oder mehr unterschiedlichen glazialen Refugien, deren Nachkommen sich heute leicht unterscheiden, stellt sich die Frage nach der taxonomischen Einstufung. Wenn zwar eine Kontaktzone, aber keine syntopen Vorkommen mit bewiesener reproduktive Isolation bekannt sind, halte ich eine Einstufung als eigenständige Arten für eher nicht gerechtfertigt, zumal auch keine ökologischen Unterschiede bekannt sind. Für Ökologen sind solche Artatomisierungen, wie sie auch bei den Orchideen bekannt sind, eher von untergeordneter Wichtigkeit.

Die Verbreitung ist östlich und reicht von Sibirien bis Mitteleuropa. In Deutschland kommt sie im Südosten (Sachsen, Südostbayern) vor, nach Hacker (1996).

Literatur:
Hacker, H (1996): Revision der Gattung Hadena Schrank, 1802. Esperiana 5: 7-696.



Hadena adriana | Hadena albimacula | Hadena bicruris | Hadena caesia | Hadena clara | Hadena compta | Hadena confusa | Hadena consparcatoides | Hadena drenowskii | Hadena filograna | Hadena gueneei | Hadena irregularis | Hadena laudeti | Hadena luteocincta | Hadena magnolii | Hadena nevadae | Hadena perplexa | Hadena ruetimeyeri | Hadena sancta | Hadena silenes | Hadena silenides | Hadena syriaca | Hadena tephroleuca | Hadena vulcanica | Hadena wehrlii 
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