Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen wurden in den Ostpyrenäen bislang nur in Silene ciliata nachgewiesen, wo sie mit Hadena confusa syntop waren. An benachbarten Standorten von Silene vulgaris wurden nur Hadena caesia, H. perplexa und H. confusa gefunden (Col de Puymorens).
Lebensraumansprüche:
Hadena ruetimeyeri besiedelt oft saure Weiden und Zwergstrauchgebiete (häufiger Habitattyp in den Pyrenäen) zwischen 1800 und 2700m NN, die meist mit einzelnen Steinen oder Felsen durchsetzt sind. Ich fand die Raupen und ihre Nahrungspflanze vor allem im Saum von niedrigwüchsigen Juniperus-Büschen in Weiden. Da Silene ciliata aber nicht auf Silikat spezialisiert ist, sondern auch auf Kalk gedeiht (z.B. Canigou, eigene Beobachtungen im Oktober 2013), kommt Hadena ruetimeyeri sicher auch dort vor.
Entwicklungszyklus:
Die Puppe überwintert und die Falter fliegen von Mitte Juni bis Anfang August. Die Eiablage erfolgt Hadena-typisch innerhalb der Kelche. Die Raupen werden im Juli und August nachgewiesen und leben jung in den Kapseln. Später ruhen sie tagsüber versteckt am Boden und steigen nachts zu den Kapseln auf. In der Zucht ergab sich eine partielle zweite Generation, die im Gebirge nicht auftreten dürfte.
Gefährdungsursachen:
Hadena ruetimeyeri ist wohl höchstens punktuell vor allem durch touristische Erschließungsmaßnahmen und wohl auch einmal durch Überweidung bedroht.
Bemerkungen:
Hadena ruetimeyeri ist ein Endemit der Pyrenäen (sowohl in Spanien, Andorra als auch in Frankreich) und der Hochlagen des benachbarten Kantabrischen Gebirges.